Ratgeber Bettwanzen bekämpfen im Überblick
Kann man Bettwanzen selbst bekämpfen?
Woher weiß ich, dass ich Bettwanzen habe?
Bettwanzen bekämpfen: Die 7 wichtigsten Tipps
Bettwanzen bekämpfen – mit einem professionellen Kammerjäger
Bettwanzen loswerden: Häufige Fragen und Antworten
Tipps zur Schädlingsbekämpfung in der Wohnung
Kann man Bettwanzen selbst bekämpfen?
Du kannst Bettwanzen selbst bekämpfen. Dazu findest du hier viele Tipps. Ehrlicherweise muss man aber sagen: Die Bekämpfung von Bettwanzen ist aufwendig – und es gibt keine Erfolgsgarantie. Wenn sich die Parasiten schon längere Zeit im Schlafzimmer eingenistet haben, ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung wahrscheinlich die bessere Wahl. Wenn du die Blutsauger sehr früh entdeckst, stehen deine Chancen besser, Bettwanzen selbst wieder loszuwerden.
Wie lange dauert es, bis Bettwanzen weg sind?
Es kann mehrere Wochen dauern, bis du alle Bettwanzen in deiner Wohnung getötet hast. Das größte Problem: Bettwanzen sind erst dauerhaft weg, wenn du alle Parasiten entdeckt hast. Wenn du nur ein Weibchen übersiehst, geht die Plage von vorne los. Bettwanzen-Weibchen legen pro Monat etwa 300 staubkorngroße Eier. Die Eier durchlaufen 7 Entwicklungsstadien. Die jungen Bettwanzen werden als Nymphen bezeichnet. Die transparenten Nymphen sind nur 1 mm groß und deshalb nur schwer zu entdecken. Nach 45 Tagen sind Bettwanzen geschlechtsreif und produzieren Nachwuchs.
Woher weiß ich, dass ich Bettwanzen habe?
Es gibt mehrere Anzeichen eines Bettwanzenbefalls:
Bettwanzen beißen und saugen Blut. Durch die Bisse entsteht ein juckender Hautausschlag, der oft mit Mückenstichen verwechselt wird. Typischerweise bemerkt man den Hautausschlag am Morgen, weil Bettwanzen vor allem nachtaktiv sind.
Manchmal verraten sich Bettwanzen für Menschen mit einem ausgeprägten Geruchssinn durch einen auffälligen Geruch. Die Parasiten haben nämlich Duftdrüsen, über die sie ein muffig riechendes Sekret absondern.
Ein typischer Hinweis auf Bettwanzen sind die etwa 1 mm durchmessenden schwarzen Kot-Hinterlassenschaften der Parasiten. Größere Kotmengen finden sich in der Regel unter der Matratze und auf dem Lattenrost. Bettwanzen hinterlassen ihren Kot aber auch auf der Bettwäsche oder in der Nachtwäsche.
Blutspuren auf der Bettwäsche können ebenfalls ein Hinweis auf Bettwanzen sein. Das Blut stammt dann von zerquetschten Bettwanzen oder aus den feinen Blutungen nach einem Bettwanzenbiss.
Bettwanzen durchleben sieben Entwicklungsstadien, die mit Häutungen einhergehen. Die abgelegten Hautpanzer sind von marmorartiger Struktur. Sie sind für Laien allerdings nur schwer als Hinterlassenschaft von Bettwanzen zu erkennen.
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Bettwanzen bekämpfen: die 6 wichtigsten Tipps
Nur einmal in einem von Bettwanzen befallenen Bett geschlafen: Und mit etwas Pech hat man die blutsaugenden Parasiten im eigenen Bett. Wenn du das früh genug bemerkst, hast du eine realistische Chance, die Parasiten ohne professionelle Hilfe loszuwerden. Wenn sich die Bettwanzen schon stark vermehrt haben, ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung empfehlenswert. Nach Einschätzung der Stiftung Warentest ist der Kammerjäger die beste Wahl. Bis der kommt, kannst du mit den folgenden Tipps selbst die Bettwanzen bekämpfen.
Tipp 1: Sehr gründlich putzen
Anders als oft angenommen hat Bettwanzenbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Wenn die Parasiten aber erst einmal in der Wohnung sind, musst du sehr gründlich putzen. Dazu solltest du den befallenen Raum so weit wie möglich leerräumen. Vergiss nicht, den Kleiderschrank auszuräumen. Idealerweise verpackst du alle Kleidungsstücke aus dem Kleiderschrank sowie alle beweglichen Gegenstände aus dem Schlafzimmer in fest verschließbare Plastiksäcke, ehe du sie aus dem Raum schaffst. Achte darauf, dass du dabei nicht versehentlich Bettwanzen von einem Raum in den Raum transportierst. Wenn Schlafzimmer, Bett und Kleiderschrank leergeräumt sind, solltest du den Raum sehr gründlich bis in die kleinsten Ritzen aussaugen. Den Inhalt des Staubsaugerbeutels musst du ebenfalls luftdicht verpacken und schnell in den Müll entsorgen.
Tipp 2: Bettwanzen in der Matratze loswerden
Eine der schwierigsten Aufgaben bei der Bettwanzenbekämpfung ist es, Bettwanzen aus der Matratze zu entfernen. Vergleichsweise einfach wäre es, den Matratzenbezug zu waschen. Aber längst nicht alle Matratzenbezüge sind abnehmbar. Und: Zuweilen verkriechen sich Bettwanzen auch in der Füllung der Matratze. Eine Lösung für dieses Problem sind Bettwanzenüberzüge für die Matratze. Solche Schutzbezüge kosten im Online-Handel zwischen 40 und 80 Euro. Wanzen-Schutzbezüge sperren die Parasiten in der Hülle ein. Ganz wichtig: Du darfst den Matratzenüberzug für mindestens ein Jahr nicht öffnen. Spätestens nach 18 Monaten sind alle Bettwanzen in der Matratze verhungert und alle Eier abgestorben.
Tipp 3: Bettwanzen bekämpfen: waschbare Textilien und Kleidung
Bettwanzen überleben Temperaturen nur bis ca. 50 Grad. Alle waschbaren Textilien wie Bettwäsche, Matratzenschoner, abnehmbare Matratzenbezüge oder Kleidung solltest du daher bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine mit einem geeigneten Waschmittel waschen. Wenn die Pflegeanleitung eine Wäsche ab 60 Grad nicht erlaubt, kannst du diese Textilien auch im Wäschetrockner behandeln. Ist auch das nicht möglich oder du hast keinen Wäschetrockner: Dann hilft der nächste Tipp.
Tipp 4: Bettwanzen bekämpfen mit Kälte
Bettwanzen sind hartnäckig: Aber anhaltendem Frost sind die robusten Parasiten nicht gewachsen. Deshalb kannst du Bettwanzen bekämpfen, indem du sie einfrierst. Ob Kleidung, Wecker, Nachttischlampe, Bücher oder vieles andere, was mit den Bettwanzen in Berührung gekommen sein könnte: Was sich luftdicht verpacken lässt und von der Größe her infrage kommt, solltest du für mindestens 3 Tage im Gefrierfach, einer Gefriertruhe oder einem Gefrierschrank einfrieren. Das Einfrieren eignet sich besonders gut für viele Spielzeuge oder Kuscheltiere aus Kinder-Schlafzimmern.
Tipp 5: Bettwanzen in sicheren Behältnissen einsperren
Es gibt Gegenstände, die nicht mit Hitze oder Kälte behandelt werden dürfen oder können. Wenn du keine Insektengifte einsetzen möchtest, solltest du solche Gegenstände in luftdichte Behälter wie Kunststoffboxen packen. Und dann brauchst du Geduld: Frühestens nach 12 und spätestens nach 18 Monaten sind die Wanzen sicher verhungert.
Tipp 6: Insektengift gegen Bettwanzen
Experten und Verbraucherschützer wie die Stiftung Warentest raten davon ab, Bettwanzen auf eigene Faust mit Insektengiften zu bekämpfen. Aus mehreren Gründen:
Die im Handel angebotenen Insektensprays bergen gesundheitliche Risiken. Beispielsweise können sie die Atemwege reizen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem besteht das Risiko, dass sich die insektentötenden Inhaltsstoffe (Insektizide) im Körper anreichern.
Mit handelsüblichen Insektengiften werden in der Regel nicht alle Bettwanzen in allen Stadien der Entwicklung zuverlässig erreicht oder abgetötet. Nach einer kurzen Atempause beginnt der Kampf gegen die Bettwanzen also von Neuem.
Bettwanzen bekämpfen – mit einem professionellen Kammerjäger
Am besten funktioniert die Bettwanzenbekämpfung, wenn du einen professionellen Kammerjäger beauftragst. Seriöse Schädlingsbekämpfer sind sehr gut ausgebildet – und bereiten den Parasiten zuverlässig ein Ende. Zudem hast du einen Garantieanspruch, wenn ein paar Tage nach dem Reinigungseinsatz die nächsten Bettwanzen auftauchen. Vor der Beauftragung solltest du die folgenden Punkte beachten:
Kammerjäger finden: Auf keinen Fall den erstbesten Kammerjäger aus dem Internet oder den Gelben Seiten beauftragen. Die Top-Treffer bei Anzeigen und in der Websuche verlinken oft zu unseriösen Anbietern, die schlechte Arbeit zu überteuerten Preisen leisten. Um Abzocke zu vermeiden, lass dir seriöse Schädlingsbekämpfer empfehlen. Vermieter, Mietervereine, Verbraucherzentralen, Bettenfachhandel oder Handwerkskammern kennen seriöse Kammerjäger und werden dir sicher mit einer Adresse helfen.
Pflichten für Mieter: Als Mieter musst du den Vermieter über Bettwanzenbefall informieren, bevor du einen Kammerjäger beauftragst. Wenn du das nicht machst, musst du die Rechnung in jedem Fall selbst bezahlen. Wenn der Vermieter nach einer angemessenen Frist nicht reagiert, darfst du einen Schädlingsbekämpfer engagieren und kannst das Geld – zumindest theoretisch – von der Miete abziehen. Allerdings ist nicht sicher, dass Gerichte einen Bettwanzenbefall auch als Grund für eine Mietminderung anerkennen. Die Rechtsprechung zur Kostenübernahme bei der Schädlingsbekämpfung ist nicht eindeutig. Im Zweifel solltest du vor der Beauftragung des Kammerjägers einen Anwalt oder die Verbraucherzentrale fragen.
Was kostet ein Kammerjäger? Die Bettwanzenbeseitigung durch eine professionelle und seriöse Schädlingsbekämpfung hängt natürlich von der Größe der Wohnung und der Stärke des Wanzenbefalls ab. In jedem Fall solltest du mit einer Rechnung über mindestens 200 Euro rechnen. Bei größeren Wohnungen sind etwa 500 Euro zu veranschlagen.
Bettwanzen loswerden: häufige Fragen und Antworten
Sind Bettwanzen nur im Bett?
Bettwanzen findet man vor allem im Bett. Sie breiten sich aber auch schnell in anderen Räumen aus, in denen sie dunkle Verstecke finden. Deshalb wirst du Bettwanzen zum Beispiel im Kleiderschrank oder in deinem Rucksack finden. Auch in Teppichen, Mauerritzen oder hinter Fußleisten finden Bettwanzen Unterschlupf und warten auf die Gelegenheit, sich mit einem Biss an deinem Blut zu nähren. Dabei sind Bettwanzen sehr geduldig. Sie können bis zu einem Jahr ohne Nahrung auskommen.
Woher kommen Bettwanzen?
Bettwanzen kommen weltweit vor. Sie fühlen sich im hohen Norden ebenso heimisch wie im Süden oder den Tropen. In deine Wohnung gelangen Bettwanzen in den allermeisten Fällen durch Reisen. Am häufigsten werden sie als „blinde Passagiere“ mit dem Gepäck eingeschleppt. Wenn du im Urlaub Kontakt mit Bettwanzen hattest, solltest du dein Gepäck bei Abreise vom Urlaubsort und Ankunft zu Hause sehr gründlich checken (siehe Bettwanzenbefall vorbeugen). Ein anderer Weg, auf dem Bettwanzen in deine Wohnung kommen, sind Gebrauchtartikel wie Möbel oder Kleidungsstücke aus dem Secondhandladen oder vom Flohmarkt.
Gibt es Hausmittel gegen Bettwanzen?
Ein wirksames Hausmittel gegen Bettwanzen gibt es nicht. Wenn du auf Insektengifte verzichten möchtest, gibt es nur eine Möglichkeit: Alle Bettwanzen entdecken und entfernen. Wie das geht, liest du in den Tipps zu Beginn dieses Artikels. Zudem gibt es diverse ökologisch unbedenkliche Mittel gegen Bettwanzen, die meistens Kieselgur enthalten. Kieselgur-Präparate werden unter anderen als Insektenfallen, Insektenspray oder in Form von Sperrleisten angeboten.
Ist Kieselgur als Insektenmittel unbedenklich?
Kieselgur ist Hauptbestandteil von verschiedenen Produkten zur natürlichen Schädlingsbekämpfung. Kieselgur wird aus Kieselalgen gewonnen. Kieselalgen sind Kleinstlebewesen (Mikroorganismen) mit einer Hülle aus Siliziumdioxid. Kieselgur besteht vor allem aus sehr fein zerriebenen Kieselalgenhüllen. Kieselgur wirkt vor allem auf zwei Ebenen. Einerseits hat das Siliziumdioxid in dem Pulver so scharfe Schnittkanten, dass es die Panzer von Parasiten wie Bettwanzen, Läusen oder Flöhen beschädigt. Andererseits ist Kieselgur sehr saugfähig. Es saugt Flüssigkeit und Fett aus den Insekten und trocknet sie auf diese Weise aus.
Die Stiftung Warentest bezeichnet die Effektivität von Kieselgur als begrenzt. Sie empfiehlt, bei der Verwendung des feinen Pulvers Atemschutzmasken zu tragen.
Wie sehen Bettwanzen aus?
Ausgewachsene Bettwanzen sind flache, ovale und bis zu 5 mm lange Insekten. Die Farbe variiert nach Alter und Ernährungszustand. Wenn Bettwanzen Blut gesaugt haben, erscheinen sie rötlich bis Rotbraun. Erwachsene Tiere, die längere Zeit kein Blut aufgenommen haben, haben oft einen gelblichen Farbton. Jüngere Tiere (Nymphen) sind weißlich bis transparent, wenn sie nicht gerade eine Blutmahlzeit verdauen.
Wo verstecken sich Bettwanzen?
Bettwanzen haben ihren Namen zu recht, weil sie im Bett besonders häufig auftreten. Als nachtaktive Tiere verstecken sich Bettwanzen überall dort, wo es dunkel, trocken und warm ist. Das können auch die Schubladen eines Nachtischchens sein oder dein Kleiderschrank. Vorhänge, Tapeten, Teppiche, Fußleisten oder Sofaritzen sind weitere beliebte Verstecke für Bettwanzen.
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