Silberfische bekämpfen: Ratgeber im Überblick
Silberfische in der Wohnung erkennen
Silberfische in der Wohnung bekämpfen und Befall vorbeugen
Silberfische bekämpfen mit Hausmitteln
Silberfische loswerden mit chemischen Mitteln
Silberfische loswerden mit Ohrwürmern
Woher kommen Silberfische? Nest finden
Silberfische im Bad
Silberfische in der Küche
Fragen zum Thema Silberfische in der Wohnung
Mehr Tipps: Insekten loswerden im Haushalt
Silberfische in der Wohnung erkennen
Um Silberfische in der Wohnung bekämpfen zu können, muss man sie erst einmal erkennen. Biologen bezeichnen Silberfische als Silberfischchen, weil sie zur Gattung der sogenannten Fischchen (Zygentoma) gehören. Der lateinische Name ist Lepisma saccharina.
Wie sehen Silberfischchen aus?
Silberfischchen sind flügellose Insekten mit einem etwa 1 cm langen Rumpf, der sich nach hinten verjüngt. Die Farbe des Oberkörpers reicht von Silbergrau bis Schwarzbraun. Deswegen, und wegen des silbrigen Glanzes der Schuppung haben Silberfischchen ihren Namen. Die silbrigen Schuppen bilden sich erst bei erwachsenen Tieren. Silberfische haben sechs Beine. Das Aussehen des Kopfes wird von zwei Tastfühlern geprägt. Auffällig sind die drei weiteren Tastfühler am Körperende.
Silberfische in der Wohnung bekämpfen und Befall vorbeugen
Silberfische vermehren sich vor allem bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad sowie bei hoher Luftfeuchtigkeit. Als lichtscheue und nachtaktive Insekten suchen sie sich dunkle Rückzugsräume. Dieses Wissen kannst du ausnutzen, um Silberfischen in der Wohnung zu bekämpfen und einem Befall gleichzeitig vorzubeugen. Dabei spielen Lüften und Hygiene die Hauptrollen.
Regelmäßig gut lüften: Silberfischchen können sich bei Temperaturen unter 20 Grad und bei trockener Luft nicht vermehren. Deshalb solltest du regelmäßig lüften, um die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu senken. Experten empfehlen das Stoßlüften: also alle Fenster auf und für 10 bis 20 Minuten lüften. Das ist effektiver, als Fenster für mehrere Stunden zu kippen. Das Stoßlüften sollte von kurzer Dauer sein. Wenn Fenster oder Türen stundenlang offenstehen, erhöht sich das Risiko, dass Silberfische oder andere Insekten von draußen in die Wohnung kommen.
Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig halten: Um die Luftfeuchtigkeit nicht unnötig zu erhöhen, solltest du Wäsche nach Möglichkeit nicht in der Wohnung trocknen, sondern im Freien oder in einem Trockenraum (beispielsweise im Keller oder auf dem Dachboden). Wäschetrockner geben bis zu 10 Prozent der Feuchtigkeit in den Raum ab. Deshalb solltest du den Trockner vorzugsweise in einem Raum betreiben, der sich gut lüften lässt.
Nahrungsquellen reduzieren: Silberfischchen ernähren sich vor allem von Stärke und Zucker. Wichtigste Quellen dafür sind aber nicht Lebensmittel, sondern Staub auf Böden und an Wänden. Regelmäßiges Bodenwischen und Abstauben trägt schon wesentlich dazu bei, einen Befall von Silberfischen weniger wahrscheinlich zu machen.
Silberfisch-Verstecke abdichten: Silberfische sind lichtscheu und verstecken sich gerne in kleinsten Ritzen und Spalten, beispielsweise in Kachelfugen, Mauerritzen, Bodenleisten oder hinter losen Tapeten. Du kannst Silberfischbefall vorbeugen, wenn du diese Versteckmöglichkeiten abdichtest. Zudem ist es sinnvoll, Abflüsse von Zeit zu Zeit gründlich zu reinigen und mit kochendem Wasser zu spülen.
Wie sieht dein Haushalt aus?
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Silberfische bekämpfen mit Hausmitteln
Die Bekämpfung von Silberfischchen mit Hausmitteln ist in sehr vielen Fällen die beste Wahl. Hausmittel gegen Silberfische kommen ohne Gifte und andere Schadstoffe aus. Zudem sind sie preiswert und meistens sofort verfügbar.
Die Bekämpfung von Silberfischen erfordert etwas Geduld. Hausmittel gegen Silberfische musst du über einen Zeitraum von mehreren Wochen anwenden, um alle Generationen einer Population auszurotten. Nach etwa 8 Wochen dürften auch die letzten Eier von bekämpften Silberfisch-Weibchen geschlüpft sein.
Hausmittel gegen Silberfische: Klebefalle mit Honig
Das „Saccharina“ im lateinischen Namen der Silberfische leitet sich vom lateinischen „Saccharo“ für Zucker ab. Es verrät einer der größten Schwächen von Silberfischchen: Sie lieben Zucker in jeder Form. Daher werden sie auch als Zuckergast bezeichnet. Du kannst Silberfische leicht mir einer selbst gebauten Klebefalle fangen. Gib einfach etwas Honig auf einen Papierstreifen und platziere die Klebefalle dort, wo du Nester oder Verstecke der Insekten vermutest. Am nächsten Morgen sollten die ersten Silberfischchen in der Honig-Klebefalle feststecken. Wenn du die Klebefalle über mehrere Wochen aufstellst, sollte sich der Bestand an Silberfischen deutlich verringern oder sogar ausgemerzt sein.
Pappschachteln mit Zucker oder anderen stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffelstückchen oder Kartoffelschale sind eine weitere Möglichkeit, um Silberfische einzufangen und loszuwerden.
Duftstoffe als Hausmittel gegen Silberfische
In Online-Ratgebern werden Duftstoffe häufig als gutes Hausmittel gegen Silberfische beschrieben. Wenn du Silberfische in der Wohnung bekämpfen möchtest, sind Duftstoffe allerdings bestenfalls zweite Wahl, weil sie die Insekten nicht zuverlässig töten. Lavendel beispielsweise wird nachgesagt, dass der Duft Silberfische vertreibt. Das ist glaubhaft. Wirkt Lavendel doch auch gegen andere Insekten wie etwa Kleidermotten. Aber: Der Duft von Lavendel vertreibt die Silberfische in der Regel nur an einen anderen Ort – innerhalb deiner Wohnung.
Silberfische loswerden mit chemischen Mitteln
Wenn du größere Mengen Silberfische loswerden möchtest, bleibt oft nur der Griff zu chemischen Insektenmitteln und Insektengiften aus dem Handel. Die gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen.
Silberfischfallen und Köderdosen enthalten in der Regel eine Mischung aus Lockstoffen und Silberfischfutter. Die Insekten werden angelockt und krabbeln in die Falle und finden nicht mehr aus der Falle heraus. In vielen Silberfischfallen ist den Lockmitteln ein Insektengift zugesetzt, das die Silberfische tötet. In anderen Insektenfallen überleben die Silberfische und du kannst sie aussetzen.
Ist Silberfische loswerden mit Insektengift eine gute Idee?
Im Handel gibt es Insektengifte in Form von Spray oder Lösungen. Aber ist Silberfische loswerden mit Insektiziden eine gute Idee? Die meisten Experten raten von Insektengiften in der Hand von Laien ab. Schädlingsbekämpfungsmittel bringen gesundheitliche Risiken mit sich. Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass die Langzeitwirkung von Insektiziden nicht ausreichend erforscht ist.
Silberfische loswerden mit Ohrwürmern
Ein natürlicher Weg Silberfische loszuwerden, ist die biologische Bekämpfung mit Ohrwürmern. Forficula auricularia ist ein natürlicher Fressfeind der Silberfische. Allerdings: Die meisten Menschen werden wohl kaum noch ein Insekt in die Wohnung holen wollen. Im Keller, der Werkstatt oder einer Waschküche aber können Ohrwürmer eine gute biologische Waffe gegen Silberfischchen sein. Das Umweltbundesamt empfiehlt, Ohrwürmern zur Vermehrung eine Nisthilfe zu bauen. Die Ohrwürmer sind bescheiden: Sie brauchen nur einen umgedrehten Blumenzopf mit etwas Stroh darin.
Woher kommen Silberfische? Nest finden
Silberfische kommen weltweit vor. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn es warm, feucht und dunkel ist. Das gibt erste Anhaltspunkte, wo du das Nest von Silberfischen finden kannst. Bevorzugte Orte für den Nestbau liegen beispielsweise in der Nähe von Warmwasserleitungen oder von Haushaltsgeräten, die Wärme produzieren. Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner etwa bieten Wärme und Feuchtigkeit, auch die Abflussrohre von Waschbecken, Badewanne oder Dusche. Im Keller fühlen sich Silberfischchen in der Nähe von Heizungsrohren wohl, wenn es dort nicht zu trocken wird. Lose Tapeten, Wandfugen oder Ritze und Schlitze in Böden oder Wandverschalungen sind weitere Orte, an denen du Nester von Silberfischen finden kannst.
Silberfische im Bad
Das Bad ist einer der bevorzugten Lebensräume für Silberfische in Wohnungen. Dafür gibt es viele Ursachen. In Bädern ist die Luftfeuchtigkeit wegen des Dusch- und Badewassers am höchsten. Zudem werden Bäder oft stark geheizt und gleichzeitig eher selten gelüftet. Das gilt insbesondere für fensterlose Badezimmer. Deshalb fühlen sich Silberfische im Bad oft besonders wohl. Zudem finden sie in Wasserleitungen und Abflüssen, undichten Fugen sowie an oder unter Waschmaschinen und Wäschetrocknern ideale schwer zugängliche Nistplätze. Und nicht zuletzt: Im Badezimmer ist das Futterangebot größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Denn Silberfische ernähren sich unter anderem von Hautschuppen oder von Schimmelsporen.
Silberfische bekämpfen im Bad
Wenn Silberfische beispielsweise in den Wasserleitungen des Bades nisten, ist die Bekämpfung nicht einfach. An vielen anderen Stellen kannst du Silberfischen das Leben aber durch einfache Maßnahmen schwer machen:
Gründlicher Badputz: Achte dabei insbesondere auf dunkle warme Verstecke der Silberfische wie die Abstellflächen von Waschmaschine oder Wäschetrockner. Viele Tipps für sehr gute Badhygiene findest du hier: „Bad putzen leicht gemacht“
Silberfische in Abflüssen bekämpfen: Um Silberfische in Wasserleitungen loszuwerden, kannst du kochendes Wasser in den Abfluss von Dusche, Badewanne oder Waschbecken gießen. Achte bitte darauf, dich vor Wasserspritzern zu schützen.
Schimmel bekämpfen: Silberfische lieben Schimmel. Auch um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, solltest du Schimmel im Bad bekämpfen. Wie? Das verrät der Ratgeber „Einfach Schluss mit Schimmel im Bad und in der Dusche“
Silberfische in der Küche
In der Küche dampft und brodelt es auf dem Herd und im Backofen. In den Nischen der Einbauküche finden sich viele Verstecke. Unter oder hinter den Einbaugeräten wie Herd oder Backofen ist es warm und meist ungestört. Das sind ideale Bedingungen für die erfolgreiche Vermehrung von Silberfischen. Naturgemäß finden Silberfische in der Küche nicht nur ideale Umweltbedingungen und Verstecke, sondern auch ein reichhaltiges Angebot an Nahrung. Achte vor allem darauf, den Boden sauber zu halten.
Fragen zum Thema Silberfische in der Wohnung
Ist ein Silberfisch schlimm?
Nein. Silberfische sind weder schlimm noch gefährlich. Es bestehen keine gesundheitlichen Risiken. Die Insekten greifen Menschen nicht an. Und Silberfische oder ihre Hinterlassenschaften übertragen auch keine Krankheiten. In gewisser Weise sind Silberfische sogar nützlich: Ein vermehrtes Aufkommen der Feuchte und Wärme liebenden Krabbeltiere kann auf unerkannte Feuchtigkeitsquellen hinweisen und als Warnzeichen für noch nicht sichtbaren Schimmelbefall verstanden werden.
Haben Silberfische auch Vorteile?
Zuweilen ist zu lesen, dass Silberfische möglicherweise die Belastung mit Hausstauballergenen lindern, indem sie Hausstaubmilben und deren Hinterlassenschaften fressen. Wissenschaftlich belegt ist das aber nicht. Wirksamer gegen Allergien sind mit einiger Sicherheit die Tipps im Ratgeber „Allergene und Allergien im Haushalt bekämpfen“
Wie alt werden Silberfischchen?
Anders als viele Insekten haben Silberfische eine hohe Lebenserwartung. Das Umweltbundesamt spricht von 2 bis 8 Jahren. Silberfische werden demnach mit etwa einem Jahr geschlechtsreif. Die Weibchen legen im Nest der Silberfische bis zu 100 Eier. Der Nachwuchs schlüpft nach zwei bis acht Wochen und verlässt das Nest kurze Zeit später.
Wird man Silberfische jemals los?
Ja. Silberfische wirst du wieder los. Es kann aber eine Weile dauern. Wenn du die ältesten erwachsenen Silberfische einer Population erfolgreich bekämpft hast, rückt der Nachwuchs dieser getöteten Generation nach. Er verlässt das Nest mitunter erst nach bis zu acht Wochen nach. So lange kann es also dauern, bis du Silberfische los bist.