Wie viel ist zu viel? Diese Frage wird wohl jeder anders beantworten. Immer mehr Menschen entscheiden sich jedoch heute, wo ständig alles verfügbar ist, minimalistisch zu leben. Klimakrise und wachsende Umweltprobleme tragen dazu bei, dass Konsum nicht mehr ganz so viel Spaß macht wie früher. Tatsache ist auch, dass wir ein Vielfaches mehr besitzen als noch die Menschen vor 100 Jahren: Die nannten im Schnitt 180 Dinge im Haushalt ihr eigen, die Anzahl unserer Besitztümer geht in die Tausende. Nun bedeutet Minimalismus nicht, dass du alles wegwerfen und in eine Hütte im Wald ziehen musst. Wir haben ein paar einfache Schritte aufgeschrieben, wie du minimalistisch(er) leben und wohnen kannst.
1. Aufräumen und aussortieren: minimalistisch wohnen und leben
Viele denken beim Thema Minimalismus vor allem an wegwerfen, ausmisten und sich beim Wohnen und Einrichten auf das Nötigste beschränken. Sicherlich ist das ein wichtiger Teil eines minimalistischen Lebensstils. Willst du dein Leben vereinfachen, dann musst du jedoch nicht zunächst tage- oder wochenlang dein Zuhause aufräumen und ausmisten. Auf lange Sicht hilft es natürlich, seinen Besitz zu hinterfragen und alles Unnötige und Ungebrauchte nach und nach auszusortieren, im Idealfall zu verschenken oder zu verkaufen. So hast du nicht nur physisch mehr Platz, sondern fühlst dich hoffentlich auch mental weniger belastet, da du dich um weniger Dinge kümmern musst. Und ganz nebenbei geht Putzen in einem aufgeräumten Heim einfacher und schneller, als wenn jeder Flecken mit Sachen vollgestellt ist. Wie erfolgreich aussortieren funktionieren kann, das hat uns Marie Kondo vorgemacht – mehr zu ihrer Methode findest du hier. Und falls du damit beginnen willst, Überflüssiges schnell und einfach loszuwerden, dann lies hier unsere Anleitung dazu.
2. Kaufe nur das, was du brauchst
Gewöhne dir an, jeden Neukauf mit Bedacht vorzunehmen: Frage dich bei jedem neuen Kleidungsstück, Einrichtungsgegenstand oder was auch immer du gern kaufen möchtest, ob du es wirklich benötigst. Es ist nicht immer einfach, beim Shopping die Vernunft walten zu lassen, denn beim Konsum wird u. a. das Belohnungszentrum in unserem Gehirn angesprochen, das – für eine kurze Zeit – Glückshormone ausschüttet. Bist du dir unsicher, dann schlafe eine Nacht über den ersehnten Kauf eines neuen Kleides oder neuer Schuhe. Am nächsten Morgen ist vieles auf einmal nicht mehr so wichtig.
3. Digital aufräumen
Ein Großteil unseres Lebens spielt sich heute in der digitalen Welt ab. Und auch da kannst du aufräumen und reduzieren. Beginne damit, deinen Rechner von unnötigem Ballast zu befreien, und räume deinen Desktop auf – das ist sofort sichtbar. Prüfe, welche sozialen Netzwerke dir wirklich wichtig sind und welche einfach nur deine Zeit rauben und dich von anderen Dingen abhalten – von denen kannst du dich abmelden.
4. Keine Ablenkungen – digital Detox
Verzichte zeitweise auf die Nutzung von Smartphone, Computer oder Fernseher. Ein großer Teil unserer Freizeit geht dafür drauf, dass wir stundenlang im Netz surfen oder Fernsehen und Filme schauen – ohne großen Mehrgewinn. Nutze die freigewordene Zeit, um mit deinen Freunden etwas in der realen Welt zu unternehmen, mache einen Ausflug in die Natur oder widme dich einem aktiven Hobby.
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5. Geh zu Fuß oder nimm das Fahrrad
Hast du ein Auto, dann versuche schrittweise darauf zu verzichten. Kurze Strecken bis zu 1 km kann man bequem zu Fuß zurücklegen, für längere Strecken bis 2 km (oder mehr, je nach deiner Kondition) ist das Fahrrad ideal. Das ist gut für die Umwelt, meistens auch nicht langsamer als das Auto und nimmt deinem Leben ein bisschen Hektik. Und vielleicht entdeckst du nach einer Weile sogar, dass du ganz auf dein Auto verzichten kannst und stattdessen zum Carsharing wechselst.
6. Tausche oder leihe aus
Setze statt Neukauf vermehrt auf Tauschen und Leihen: Bücher, DVDs, Spiele und mehr gibt es in der örtlichen Bibliothek. Starte einen Kleidertauschkreis oder tritt einem bei: Bei regelmäßigen Treffen werden dabei Kleidungsstücke getauscht – das schont nicht nur den Geldbeutel, sonder du profitierst dabei auch von den schicken Fundstücken deiner Freunde und Bekannten.
7. Keine Werbung mehr
Bestelle Newsletter, Kataloge und Werbeprospekte ab, die du nicht brauchst. Klebe einen Hinweis auf deinen Briefkasten, dass Werbung nicht erwünscht ist.
8. Einfache Küche
Gibt es in deiner Küche Geräte, die du nie verwendest? Wie sieht es in deinem Kühlschrank und im Vorratsschrank aus? Überflüssige Küchengeräte und abgelaufene Lebensmittel nehmen viel Platz weg – sortiere alles Unbrauchbare aus. Entdecke einfache Kochrezepte und frische, lokale Lebensmittel – es müssen nicht immer exotische Zutaten und komplizierte Gerichte sein.
9. Upcycling und wiederverwenden
Achte beim Aussortieren darauf, was du anderweitig verwenden kannst. Wirf nicht alles weg, sondern probiere z. B. diese Ideen zum Jeans-Upcycling oder lass dich von unseren Ideen inspirieren, wie du Blumentöpfe durch Upcycling selber machst.
Stell dir zu Beginn einer neuen Jahreszeit eine Capsule Wardrobe mit essenziellen Kleidungsstücken zusammen: Dazu zählen Basics wie Socken und Unterwäsche, aber auch einige ausgewählte Stücke Oberbekleidung, die du gut miteinander kombinieren kannst. Alles andere kannst du aussortieren.