Ein grüner Garten und Zimmerpflanzen sehen nicht nur schön aus, sie tun auch einiges für das Klima – sowohl draußen als auch in deinem Zuhause. Was aber, wenn sie von Schildläusen befallen werden? Im schlimmsten Fall kann das für deine Pflanzen ein böses Ende nehmen. In guter Rittermanier haben Schildläuse einen schützenden Schild, unter dem sie sich an der Pflanze festsetzen. Und um diesen zu lösen, benötigt man den einen oder anderen Trick. Wir zeigen dir hier, wie du Schildläuse bekämpfen kannst.
Wenn du es mit Schildläusen im Garten zu tun hast, züchte dir deine eigenen kleinen Helferchen. Marienkäfer, Ohrenkneifer und Schlupfwespen futtern gerne Schildläuse und helfen, ein natürliches Gleichgewicht in deinem Garten aufzubauen.
10 Fakten über Schildläuse
Schildläuse gehören wie Blattläuse zu den Pflanzenläusen.
Von den über 3000 Arten leben in Mitteleuropa etwa 90.
Nur die Weibchen haben einen festen Schild.
Je nach Art besteht der Schild aus Wachs, Harz oder spinnenseidenähnlichen Stoffen.
Die Männchen haben in der Regel Flügel und sind für Pflanzen ungefährlich.
Die Weibchen setzen sich oft an der Unterseite der Blätter unter ihrer Schutzhülle fest.
Haben sie sich einmal festgesetzt, sind viele Arten unbeweglich.
Unter ihrem Panzer stechen sie die Pflanzen an, deren Säfte ihnen als Nahrung dienen.
Die Weibchen können bis zu 250 Eier unter ihrem Panzer ablegen.
Im Frühsommer schlüpfen die Larven und suchen sich ihr eigenes Plätzchen auf der Pflanze.
Woran erkennst du Schildläuse?
Oft kann man Schildläuse an Zimmerpflanzen nur schwer erkennen. Meist sitzen sie an der Unterseite der Blätter und wie oft schaut man da schon drunter? Aber auch wenn sie selber gut getarnt sind – sie können ihre Existenz nicht ganz verheimlichen. Ein Zeichen für die Schädlinge auf Zimmerpflanzen sind klebrige Blätter oder Spritzer auf der Pflanze und drumherum. Das ist Honigtau. Da Pflanzensäfte viel Zucker enthalten, der die Schildläuse verkleben würde, scheiden sie diesen aus und schleudern ihn weit von sich. Auf dem Honigtau kann sich wiederum Rußtau bilden. Die dunklen Flecken auf den Blättern sind ein weiterer Hinweis darauf, dass du Schildläuse an deinen Zimmerpflanzen hast. Auch auffällig viele Ameisen können ein Zeichen für Schildläuse sein. Diese pilgern wegen des süßen Honigtaus zu befallenen Pflanzen. Sukkulenten, Zitruspflanzen, Palmen, Orchideen, Ficus-Arten, Efeu und Lorbeer werden von Schildläusen bevorzugt. Im Garten werden vor allem Obstbäume und Beerensträucher befallen – sie wissen eben, was schmeckt.
Warum Schildläuse bekämpfen
Es gibt viele Gründe, warum du Schildläuse bekämpfen solltest. Zum einen, weil du nur so den Honigtau bekämpfen kannst – klebrige Spritzer auf Möbeln, Fenstern und Wänden – und natürlich die Ameisen. Vor allem aber entziehen Schildläuse der Pflanze Nahrung. Außerdem kann der Rußtau die Fotosyntheseleistung der Pflanzen beeinträchtigen. Manche Arten, wie die Deckelschildläuse, geben zudem giftige Stoffe ab, die die Entwicklung der Pflanze negativ beeinträchtigen. Bei einem extremen Befall können Schildläuse eine Pflanze sogar abtöten.
Schildläusen vorbeugen
Vorsicht ist besser als Nachsicht – so kannst du einem Schildlausbefall vorbeugen:
Schildläuse befallen vor allem geschwächte oder gestresste Pflanzen – bevorzugt im Winter und Frühjahr. Damit sie nicht anfällig sind, hilf deinen Pflanzen, gut über den Winter zu kommen.
Wenn du Kübelpflanzen zum Überwintern reinholst, untersuche sie auf Schildlausbefall. Solltest du welche entdecken, dann trenne die befallenen Pflanzen von den anderen.
Untersuche auch neue Pflanzen, bevor du sie kaufst.
Wie sieht dein Haushalt aus?
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Schildläuse an Zimmerpflanzen bekämpfen mit Hausmitteln
Wir raten von Chemikalien ab, denn mindestens eine der zur Schildlausbekämpfung eingesetzten Chemikalien steht im Verdacht, zum Bienensterben beizutragen. Schildläuse mit Hausmitteln oder mit Ölpräparaten zu bekämpfen hingegen schadet keinem, außer den Pflanzenläusen.
Junge Läuse können mit einem starken Wasserstrahl oder einem feuchten Lappen gelöst werden.
Festsitzende Läuse kannst du mit einer alten Zahnbürste abbürsten.
Bei starkem Befall: Ein Ölpräparat aus Rapsöl auf die Blätter sprühen. Unter dem dünnen Ölfilm ersticken die Schildläuse unter ihrem Panzer. Alternativ zersetzt Orangenöl den wachshaltigen Schild und tötet sie ab.
Schildläuse im Garten bekämpfen mit Hausmitteln
Wenn ein Wasserstrahl nicht mehr hilft, dann helfen Spritzbrühen. Diese Hausmittel bekämpfen bei wiederholter Anwendung Schildläuse und andere Pflanzenläuse, sind ökologisch unbedenklich und kostengünstig. Es eignet sich eine Brühe aus Knoblauch, Brennnesseln, Wermut oder Rainfarn:
Auf 5 Liter Wasser ein halbes Kilo frische oder etwa 100 Gramm getrocknete Kräuter oder Pflanzenteile geben und einen Tag lang einweichen.
Anschließend eine halbe Stunde kochen, im geschlossenen Topf abkühlen lassen.
Pflanzenteile heraussieben und Brühe im Verhältnis 1 Teil Brühe, 5 Teile Wasser verdünnen.
An einem trockenen und bewölkten Tag aufsprühen.